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09.04.2013

Auf Dienstag, 9. April 2013, lud Hauswirtschaft Aargau zum zweiten Mal zum Erfahrungsaustausch über die zweiteilige Lehre zur Fachfrau/zum Fachmann Hauswirtschaft ein. Diese Ausbildung kann nämlich als Variante zur dreijährigen Ausbildung in einem Grossbetrieb auch zweiteilig absolviert werden, das erste Jahr in einem – zumeist bäuerlichen – Familienbetrieb, danach das zweite und dritte Jahr in einem Grossbetrieb. Bäuerinnen mit Fachausweis oder Diplom sowie Haushaltleiterinnen mit Fachausweis können die Ausbildung im ersten Lehrjahr anbieten, sofern ihr Familienbetrieb die nötigen Voraussetzungen erfüllt. Meist sind das bäuerliche Betriebe, die neben der Landwirtschaft auch einen Restaurationsbetrieb führen.

Die teilnehmenden Berufsbildnerinnen aus Familien- und Grossbetrieben diskutierten im landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen die Vorteile, welche diese zweigeteilte Ausbildungsform bringt:

Im Familienbetrieb werden die Grundprinzipien in den verschiedenen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten vermittelt. Die Grossbetriebe profitieren davon, dass sie Lernende übernehmen, welche diese Kenntnisse bereits mitbringen und welche zudem im Unterschied zu Schulabgängerinnen bereits über Erfahrungen im Arbeitsalltag verfügen. Die Lernenden haben den Vorteil, zwei Einsatzgebiete ihres Berufes zu erfahren und vor allem im ersten Lehrjahr die Vernetzung der verschiedenen Hauswirtschaftsbereiche kennenzulernen und Organisation und Zeitmanagement einzuüben. Die Berufsbildnerinnen in den Familienbetrieben schätzen die Herausforderung, junge Leute auszubilden, und die Chance, dadurch immer auf dem aktuellen Stand der hauswirtschaftlichen Ausbildung zu bleiben.

Da zu Lehrbeginn die Verträge über alle drei Ausbildungsjahre vorliegen müssen, wählen Familien- und Grossbetrieb die Lernenden gemeinsam aus. Bewährt hat sich auch ein regelmässiger Austausch zwischen Familien­haushalt und Grossbetrieb im Laufe des ersten Lehrjahres.

Eine wichtige Rolle spielt auch die von der OdA Hauswirtschaft Schweiz herausgegebene Lerndokumentation: Dieser Ordner listet für jedes Lehrjahr die Lernziele auf – Ausbildungsbetrieb und Lernende können sich daran orientieren und regelmässig den Bildungsstand dokumentieren. Die Lernenden reichern die Dokumentation mit ihren Ablaufbeschrieben zu den verschiedenen Tätigkeiten an. Die Berufsbildnerinnen in den Anschlussbetrieben können der Dokumentation entnehmen, was im ersten Lehrjahr erarbeitet worden ist, um darauf aufzubauen.